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Im Grundlsee sogt ma „Hrauka geh“.
Gmoant is damit des Ausrauka vom Haus, Schtoü, Schupfn, Wärischtott ect.
Weiter in der Schreibschrift.
Das Räuchern ist ein uralter Schutzbrauch, welcher nicht nur im Ausseerland sondern in den verschiedensten Kulturen weltweit seit Urzeiten begangen wird.
Dabei versuchte und versucht man, böse Geister zu vertreiben, sowie Unheil abzuwenden.
Auch diesem Brauch hat die Kirche zumindest in unseren Breiten ihren Stempel aufgedrückt.
Im Ausseerland konnte ich keinen Schutzspruch ausfindig machen.
Allerdings machen die Ausseer, bevor sie mit der Räucherpfanne einen Raum betreten ein Kreuzzeichen. Auch wurde mir mitgeteilt, dass in manchen Häusern dabei der Rosenkranz gebetet wird.
In einigen Gegenden des Ausseerlandes wird in allen 4 Hauptrauhnächten also Thomasnacht, Heilig Abend, Silvester und die Nacht zum Dreikönigstag, geräuchert.
In anderen Teilen nur am 24.12. und am 31.12.
Ebenso ist mancherorts ein Kind beim Räuchern dabei. So war es auch beim mir. Ich durfte beim „Rauka“ mit in den Stall und sämtliche anderen Räume des Hofes.
Allerdings wurde die Glutpfanne mit dem Weihrauch vorsorglich vom „Odat“ getragen. Mir war nur das Weihwasser und die „Gosstaxn“ (Tannenzweig) vorbehalten. Vermutlich hätte ich andernfalls das ganze Anwesen in Brand gesteckt.
Wie das Ausräuchern vor sich geht, wird in einem alten Sprücherl verständlich dargelegt.
„Ma nimmt´s Pfandl und tuat an Weirauch auf ´Gluat,
weil ma am Haüjig Obmnd und i da oütn Nocht rauka tuat.
A Glasl mit an Weihbrunn, a Zweigal zan sprenga,
so geht ma im Haus, in a niadi Komma, im Stübü,
i d´Scheiterlaubm und in Schtoü za di Vieha hin.
Do is oft iwaroü da Gruh vom Christkindl drai“.
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