In Viehan nit zualosn

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Den Tieren beim Sprechen nicht zuhören!
In den Hauptrauhnächten (Thomasnacht, Heilig Abend, Silvester und Dreikönigsnacht) können die Tiere die menschliche Sprache sprechen. So der Glaube.
Angeblich erzählen sie von der Zukunft.
Wie bei allen Bräuchen des Alpenraumes, hat dieser Glaube seine Wurzel in vorchristlicher Zeit. Auch sind die Erzählungen breit gefächert. Die Einen sagen, wer den Tieren dabei zuhört wird bald sterben. Andere Quellen sprechen von Unheil, welches über die Familie kommen wird.
Allerdings gibt es auch die Meinung, dass nur Kinder in ihrer Seele rein genug sind und den Tieren unbeschadet zuhören dürfen. Daraus entsteht angeblich eine lebenslange Verbindung der Kinder zu den Tieren.

Für das Ausseerland sind mir zwei Dinge bekannt.
In der Thomasnacht, am heiligen Abend und Silvester sprechen um Mitternacht die Tiere im Stall die menschliche Sprache.
Dabei darf man ihnen auf keinem Fall zuhören, da dies Unglück für den Betreffenden und seine Familie bedeutet.

Bräuche Kuahstoü 2017 07 Heidi Rastl

Dann gibt es noch Schilderungen, wonach sich Katzen um Mitternacht im Wald bei einer „noiwüpflüadn Girim“ treffen und sich in der menschlichen Sprache unterhalten. Diese Stellen sind in der betreffenden Zeit von Menschen tunlichst zu meiden, da ebenfalls Unglück droht.
Bemerkung: Wenn Katzen streiten oder raufen, hören sich manche Laute tatsächlich wie Worte an. AU oder AUWEH nur als Beispiel.

Was ist eine „noiwüpfüadn Girim“?
Dabei handelt es sich um einen abgestorbenen Baumstumpf oder Wurzelstock, aus welchem wieder ein neues Bäumchen wächst.

Bräuche Noiwüpfüadi Girim 05 2018 12 Mares

Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und mich bei der Mares und der Heidi Rastl für die zugesandten Fotos und bei der Anna Köberl für Info. bezüglich der Katzen bedanken.

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