Datscha wäfn

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Ein uralter Orakelbrauch bei welchem heiratswillige Mädchen einen Blick in die Zukunft in Hinsicht einer baldigen Heirat riskieren.
Dabei stellt sich das Mädchen mit dem Rücken gegenüber der Eingangstüre auf und wirft ihren linken Datscha (Hausschuh, Pantoffel) über die rechte Schulter. Zeigt nun dessen Spitze in Richtung Ausgang, ist im kommenden Jahr mit Ihrer Heirat zu rechnen.
Böse Zungen behaupten, dass so manches schon etwas überwuzzeltes Mädchen von deren Eltern ermutigt wurde, es mehrmals zu versuchen.

Ursprünglich wurde dieser Brauch in der Andreasnacht begangen aber wie bei vielen Bräuchen der Alpenregionen kommt es auch hier zu örtlichen Unterschieden.
Der hl. Andreas ist u.a. der Schutzheilige der Liebenden, allerdings ist die Andreasnacht noch keine Rauhnacht. Somit ist das Tor zum Jenseits noch nicht geöffnet und daher ein Blick in die Zukunft eher schwierig.
Vermutlich wurde deswegen dieser Brauch in manchen Regionen kurzerhand in die Thomasnacht am 21.12., also in die erste Rauhnacht verlegt.
Mittlerweile fliegen die Datscher, je nach Region auch in der Silvesternacht .
In Ermangelung heiratswilliger Töchter wurde der Orakelbrauch mittlerweile erweitert.
Aus dem Ortsteil Gössl wurde mir mitgeteilt, dass sich auch ältere Personen in einer Stube zusammenfinden und mittels Datschawurf im wahrsten Sinne des Wortes, einen Blick in die Zukunft werfen. Das es dabei jedoch nicht allzu ernst zugeht, ist zwar reine Spekulation meinerseits, dürfte aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zutreffen. Wer die Gössler kennt, wird mir Recht geben.

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