Dialektwörter – Z

A Å B D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z
Smart 300px

Wörter, welche eine spezielle Betonung erfordern, werden durch // sowie A mit Ringakzent Å, å angeführt.

Die Stimmen: Heidi Simentschitsch, Sophie Wimmer, Hermann Rastl und i.
zächt, zäscht Zuerst, vorerst, zuvor. Heidi
Zadall, Zatal Zartes, dünnes Kleid.
Nur im Hinterberg?
zahnig Kalt, feuchte Kälte.
zain Einen Zaun errichten oder ausbessern.
zaudisch Dürr.
So dürr wie ein Zaun(pfahl).
zauhudl miad Der Ursprung dieses Dialektwortes konnte nicht eruiert werden. Es bedeutet jedoch „sehr sehr müde“.
Ein Tuch oder Lappen ist eine „Hudl“. Als logische Erklärung käme eine Metapher in Frage.
Eine Hudl hängt zum trocknen am Zaun und macht dadurch einen müden Eindruck. Dieser Erklärungsversuch ist allerdings meinerseits rein hypothetisch.
Zauk Heftiger und abwertender Ausdruck für ein Mädchen oder eine Frau, welche es mit der Partnerwahl nicht sehr genau nimmt und nämliche sehr häufig wechselt.
Zaukinig Zaunkönig.
zauroppmdisch Zaunrabendürr – kommt aus dem Mittelhochdeutschen.
Wenn im Winter die hungrigen Raben abgemagert am Zaunpfahl sitzen verleitet ihr Anblick zur ggst. Aussage.
Heidi
zbredln, zbredlt Platt machen, platt gemacht.
Platt wie ein Brett.
zbreslt Zerbröselt, verunfallt.
Zeanggn, Zeackn Spitzer Gegenstand.
Wird meist in Verbindung mit Holz angewendet. Manche Menschen verwenden ihn aber auch zum riechen.
Siehe auch „Zuaggn bzw. Zuackn“ Je nach Gegend und oder Kontex.
zeat Lob. „Dees zeat“.
Es ist gelungen, es gefällt mir.
Zeedl Zettel.
Zega, Zegal Korb.
Ein kleiner Korb heißt „Zegal“.
Heidi
zegan Schleppen, tragen.
Etwas (im Korb) tragen.
Zehan, Zehankas Zehen.
Der „Zehankas“ ist eine Substanz welche sich mit Vorliebe in den Zwischenräumen der Zehen aufhält und von einigen Mitbürgern oftmals längere Zeit ignoriert wird.
Heidi
zeiha, zeih Verdächtigen, voraussagen.
Zeis Fernglas, Feldstecher, „Gucka“.
Dieses Wort leitet sich vom Firmennamen „Zeiss“ ab. Wenn jemand sagt, „I ho in Zeis dabei“ meint er Fernglas bzw. Feldstecher auch wenn diese von anderen Marken stammen.
Zeitig, zeitig 1) Die Früchte sind gereift, sie sind „zeitig“.
2) Zeitangabe. „zeitig i da Friah“ – früh am Morgen.
zemstln Elektrisieren.
Zepfn 1) Zapfen.
Tannenzapfen, Fichtenzapfen etc.
2) Hinweis auf Minusgrade.
„Heit hot´s an feilan Zepfn“ – Heute ist es extrem kalt.
zetn Kleckern, ausschütten, verschütten.
zfriem Zufrieden.
„Hiaz wiachst woü zfriem sei“. – Jetzt wirst du wohl zufrieden sein.
zgeh, zgeht, zgonga Wörtlich zergehen.
Bedeutung: schmelzen, zerrinnen.
1) Direkter Bezug:
„Hiaz wiacht da Schnee woü zgeh“ – Ich denke, der Schnee wird schmelzen.
2) Indirekter Bezug:
„Zgeht da scho da Osch?“ – Wörtlich übersetzt – Zerrinnt (zergeht) dir bereits das Hinterteil? Damit ist das Ziehen am Allerwertesten gemeint, welches sich bei Gefahr oder Angst bemerkbar macht.
ziaha, ziachts, zogn Zugluft.
„Ba dära Glossn ziachts owa feila aha“ – Bei diesem Spalt zieht es kräftig herein.
„Do ziachts ma z´vü, oder do hot´s uboasch zogn“
Ziam Zirbe. Nadelbaum.
Ziamhäha, Zirmhäher Zirbenhäher.
Ziamzepfn, Zirmzåpfn Zirbenzapfen.
Ziawana Schnaps welcher aus den „Zepfn“ der Zirbe hergestellt wird.
Zidan (Substantiv) 1) Zither.
2) Citroen (2CV).
zidan, zidacht, zidrig (Adjektiv) Zittern, zittrig.
ziemt, mi ziemt, auch mit Schreibweise ziemd, mi ziemd  Ich ahne, denke, glaube, bin der Meinung, mir scheint.
Ziwal, Ziberl Wildform der Zwetschke.
Zibarten und Kriechen „Kriachln“ gibt es in verschiedenen Farben, grün, orange, gelb, violett. Egal welche Farbe, alle haben nur weniger Zucker, einen großen Kern, welcher sich nur schwer vom Fruchtfleisch trennen lässt und sie sind wesentlich kleiner als die Hauszwetschke. Das erklärt auch den höheren Preis des Ziwalschnapses.
Heidi
zkait Traurig, beleidigt. Heidi
z´kloa Zu klein, zu jung.
zlempacht Etwas ist in sehr schlechtem Zustand.
z´lexnd Möbel oder Holzgefäße, welche bereits auseinanderfallen.
znaxt Vor nicht allzu langer Zeit.
„Znaxt ho i a Roas gmocht“ Vor einiger Zeit machte ich eine Reise.
znepft Resigniert, antriebslos, zerknirscht, der Sache überdrüssig.
In Ostösterreich bedeutet dieser Ausdruck: Ramponiert.
znudlt Zerknüllt, zerknittert, faltig. Sophie
Zoa, Hoüzzoa Stappel, Holzstappel, aufgeschlichtete Holzscheite, siehe auch „aufzoan“.
Zochal Ausseer Fasching. Der „Zocherl“ ist ein Flinserl welcher mit der „Saublodan“ auf einer Stange montiert vorneweg geht und die Menschenmenge durch sanfte Schläge mit der „Blodan“ auseinandertreibt. „vanonascheicht“.
Zodan // Zådan Zotten.
Zodlkaü, Zotlkaü, Zottlkaü, Zodlkedn
Blochstreifhacken, Blochstreifkette.
Werkzeug zur Waldarbeit. Drei bis fünf ca. 1-2 Meter lange Ketten sind mit einem Eisenring verbunden. Am anderen Ende der Ketten ist je ein Eisenhacken (Zodlkaü) montiert, welcher in einen Bloch eingeschlagen wird. Dadurch können mehrere Baumstämme gleichzeitig bewegt werden.
Zodn Ungepflegte oder lange Haare.
„Dä mit seini longan Zodn“.
zog // zåg
vazogt // vazåogt
kloavazogt // kloavazågt
Verzweifelt, sehr verzweifelt.
Zoghowan // Zåghowan
Zoghoban // Zåghoban
Mutloser, lange überlegender, zögerlicher u.a. auch ängstlicher Mensch. Wobei für einen ängstlichen Menschen eher das Wort „Scheißhehn“ Verwendung findet.
Zogl // Zågl Der letzte Schlitten beim Holzziehen.
zohna Verzwickt schauen.
zommhucka Beisammensitzen.
„No do wän wieda a po Hrindvieha zommhocka“.
Na da werden wieder einige lustige Gesellen beisammen sitzen.
zommkrocha // zommkråcha
zommkrocht // zommkråcht
1) Zusammenfallen, einstürzen, eingestürzt etc.
2) In Streit geraten.
„Do san ma hrefirig zommkrocht“. Wir gerieten ordentlich aneinander.
zommpicka Ständig zusammen sein.
„Dee zwoa siacht ma oüwaü zommpicka“.
zommrichtn Fertigmachen, sich bereitmachen.
„Richt´s enk zomm“ – Macht euch bereit.
zommroatln, zommhroatln Zusammenbinden. Heidi
zommroatn Nachdenken, in Gedanken zusammenfassen, einen Plan erstellen.
Siehe auch „ausroatn“, „noroatn“ und „roatn. Im Grundlseer Diajüekt wird vor dem „R“ ein „H“ gesprochen, also hroatn etc.
zommschpon // zommschpån Auf etwas sparen.
Sich etwas zusammensparen.
Zommvaloh // Zommvalåh Zusammenkunft auserwählter Personen zwecks Besprechung wichtiger Themen.
Grenzziehung, oder wer markiert die Grenzsteine neu, welches Theaterstück führen wir als nächstes auf u.s.w.
Heidi
Zöüja Sellerie.
z´owast Zu oberst.
z´testan kemma Fertig werden.
Zuadeck, zuadecka Decke, Bettdecke, Hülle, sich oder etwas zudecken.
Zuaggn, Zuag´n Spitzer Gegenstand aus Holz.
Auch als Zeanggn bzw. Zeackn bezeichnet.
zuaha, zuahrucka Näher rücken.
Für den Bereich Grundlsee gilt:
„Hruck zuaha zan Hradio“.
zuahi Sich oder etwas in die Nähe begeben.
zuahiposchn Rhythmisches Klatschen.
Der Vorpascher klatscht im Takt und der Zuahiposcha klatscht den Zwischentakt. Drittan, sexstan und ochtan sind jeweils eine kunstvolle Ergänzung zum „Poschn“. Dieser Rhythmus erfordert ein sehr gutes Taktgefühl und Musikgehör. Siehe „poschn, drittan, sextan bzw. ochtan“.
zuahischmecka Zwecks Beurteilung riechen, prüfen aber auch sich zwecks Geruchsbeurteilung in die Nähe von etwas begeben.
„schmecka“ kommt zwar vom Geschmack, allerdings ist im Ausseerland damit riechen und nicht schmecken gemeint.
Sepp
Zuakähn Einkehr halten. Ein Gasthaus besuchen.
zualosn, losn Zuhören.
„Los da dees o“ – Höre dir das an.
zuariegln Zusperren, absperren.
Zuaroaha (Substantiv) Der Gehilfe.
zuaroaha (Adjektiv) Hilfstätigkeit, etwas zureichen.
zuatoa, zuato,
zuamocha, zuagmocht
Zumachen, schließen, zugemacht, geschlossen.
zudln Urinieren, siehe auch „soaha“.
Zugabacht Zuckergebäck, Zuckerl.
Zugafisch Flacher Lutscher am Stiel.
zümjüa, zimla Ziemlich, wahrscheinlich.
Siehe auch „woütan“ oder „vo lauta Rahn“.
Sepp
Züpfü 1) Zipferl.
Also ein sehr kleines Geschlechtsteil eines Buben oder manchmal auch…
2) Stoffecken. Polster etc.
Züpfüzoaga Exhibitionist.
zuschpa Zaudernd, zaghaft, defensiv.
Zutz, Zutzl Schnuller. Das Wort „Zutz“ leitet sich vermutlich von „Zitze“ ab.
zutzln Saugen.
zwe, zwo, zwoa Wird meist falsch angewandt.
Die Regel:
zwe = männlich, also Brüder, Männer, Buben, Väter etc.
zwo = weiblich, also Schwestern, Frauen, Mädchen, Mütter etc.
zwoa = Geschlecht nicht feststellbar, beide Geschlechter gemeint oder Gegenstände. Also Geschwister, Besucher, Äpfel, Autos etc.
Heidi
zweha Sich waschen.
Im Zwoniaschl zweha. –  In der hölzernen Waschschüssel waschen.
zweitist Wörtlich: viel weiter geht es nicht, sehr ferne, sehr weit weg.
„Sog wo is´n da Lois? Du i moa dä is zweitist en toutn Birig om“ – Weißt du wo der Alois zur Zeit ist? Ja ich denke er ist irgendwo ganz oben im Toten Gebirge.
zwenga, ahizwenga Zwengen, hineinzwengen.
Mit Kraftaufwand verbunden.
Sepp
zwescha Form von zwei. Je nach Satzstellung.
zweschn, zwoschn Wie bei „zwe“ und „zwo“. Geschlechtsbezogen. Zwe = männlich, zwo = weiblich. „Des is den zwoschn eas“ – das gehört den beiden Frauen.
Zweschpm Egal ob eine Zwetschke oder mehrere Zwetschken. Es heißt immer „Zweschpm“. Heidi
Zwiri Quer bez. Quere.
Zwirischädl Ein Querkopf.
Eine Person ist prinzipiell immer anderer Meinung. Siehe auch „Aschlinghehn“.
zwoaährat Etwas mit zwei Henkeln.
Das Stammwort ist jedoch nicht der „Henkel“ sondern das „Öhr“, welches der Henkel bildet.
„Schau hi, hiaz stehts wieda do, wia a zwoaährada Kochü“. Eine Person stützt dabei beide Fäuste in ihre Hüften. Dabei erinnern die abgewinkelten Arme an Henkeln. Übersetzt bedeutete es: „Schaue dir das an, Sie stellt sich schon wieder hin, wie ein Nachttopf mit zwei Henkeln“.
zwöfi Zahl oder Uhrzeit.
Zwonirschl Waschtrögl aus Hoz. Heidi
zwüfün, hizwüfün Stürzen, hinfallen.
Zwüjijoch Ein Joch für zwei Ochsen.
A Å B D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z