Dialektwörter – L

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Die Stimmen: Heidi Simentschitsch, Sophie Wimmer, Hermann Rastl und i.
laa Leer. „Mei Hoüwi is scho wieda laa, a boa bittschä tua ma do d´Luft aussa“ – Mein Bier (halber Liter = Hoüwi) ist schon wieder leer, bitte bring mir noch eines.
Laah Lawine im eigentlichen Sinn. Allerdings wird dieses Vokabel auch für den Lawinenkegel verwendet. „Gehn ma za Laah zuahi“ – wörtlich – Gehen wir zur Lawine – tatsächlich – gehen wir zum Lawinenkegel.
laahgfahrla Lawinengefahr, lawinengefährdet.
Lackü 1) Eine Kleine Menge Flüssigkeit (Lackerl). „Des Lakü ohischwoam“ – den Rest austrinken.
2) Großgewachsener Mann.
Lagl Behältnis für Wasser, einem Holzfass nicht unähnlich. Damit werden Fische oder sonstige Wassertiere lebend transportiert.
Lampari Vertäfelung.
Lanzing Frühling, der Lenz.
Lapü Freundlich, nett, höflich, ein, angenehmer Mensch, „A lappü Gschpo“.
Lära Lärche, Baum.
Lärablia Lärchenblüte.
lasch Träge, zaudernd, verhalten.
Laüi, Lavi Leintuch. Bereits ausgestorbener Begriff.
lauta Alle, alles. „San des lauat gleihi?“ – Sind die alle gleich?
Lauwan Das Laub zusammen rechen und einlagern. Dieses wurde oftmals im Stall zur Unterlage der Tiere verwendet.
Ledaöpfü Apfelsorte mit Lederartiger Schale. Dieses Wort wird aber auch in lästerlicher Weise verwendet. „Dä hot a Gsicht wia a Ledaöpfü“.
leeh, leh, lehn Weich. „I hätt gän zwoa leehi Oa“ – Ich hätte gerne zwei weiche Eier.
Leehdeftan Durchfall bei Wiederkäuern.
Leehpfiff Diarrhoe.
leehtatzert Ungeschickt.
leehundpeeh Mulmig. „Hiaz wiacht eam leeundpeeh“ – Er bekommt ein mulmiges Gefühl.
Leeckan Auch Latschn, niedriges Holzgewächs in alpinen Regionen.
leez Unwohl, ungut, etwas stimmt nicht. „Mia is leez“ – Ich fühle mich nicht gut.
leezmauüjat Wenn jemand ein freches Mundwerk hat ist er „leezmauüjat“.
leidn glidn, glittn 1) Leiden, erdulden. „Ä hot nit long leidn miassn, ä hot nit long glidn. – Er musste nicht lange leiden, er hat nicht lange gelitten.
2) Mögen. „I ko eam guat leidn“ – Ich mag ihn.
3) Nicht mögen. “ Des ko i nit leidn“. – Ich mag es nicht.
leischn Umherziehen.
leithoaggl, leithoackü Zurückgezogen, nicht gerne unter Menschen, sehr wählerisch bei Freundschaften. Eine schwer zugängliche Person ist leithoaggl.
Leitl Mädchen, junge Frau. „A feschs Leitl“.
Leiwü, Laüwü Gilet.
Lemoni Wörtlich übersetzt Lemon. Im Ausseerland wird dieses Wort aber auch für Zitronen verwendet. Sollte jemand nach Zitronen fragen, weiss der Ausseer eine Sekunde später, dass man a „Auswächtiga“ ist. Egal wie gut man den Diaüjek sonst noch beherrscht.
lempan 1) Die Geburt eines Lammes.
2) Etwas hin- und herschwingen lassen.
Lempm Sehr groß.
lettig Rein ohne Beimengung, Pur.
Lettn Dicke Schmutzschicht auf der Kleidung oder an den Schuhen. Schlamm, schlammig, lehmig. „I ho a uboaschi Lettn auf´d Schtüfün“ – Meine Stiefel sind sehr schlammig.
letz Ungut. „Mia is heit letz“ – Heute ist mir nicht gut. Ich fühle mich heute nicht wohl.
Lewablöamü Leberblume.
Ein Hahnenfußgewächs (Ranunculaceae) der Gattung Hepatica. Quelle: Wikipedia.
Lezöütn Lebkuchen.
Liacht Licht, hell. „Geh drah bittsche s´ Liacht auf“ – Bitte schalte das Licht ein.
liachtalou, liachtaloh Lichterloh, es brennt lichterloh.
Liachtn Tagsüber. „Mia miassn ba da Liachtn feeschtig wän, waü wonn´s dusn wiascht, sehan ma zwenig“ – Wir sollten tagsüber fertig werden, da wir in der Dämmerung zu wenig sehen.
liagn Lügen. Würfelspiel mit zwei Würfel.
Liegahaftig Bettlägrig. Aber nicht nur. Im Falle einer zu starken Alkoholisierung kann jemand egal wo er sich gerade befindet „liegahaftig“ werden. Jemand muss zu Boden, kann sich nicht mehr aufrecht halten.
Linde Vorname: Siglinde.
Linnerl Beuschel, „Gschnoartl“.
Loab Laib und Leib. Brotlaib, Leib und Seele.
load Leid. „S´tuat ma load“ – Es tut mir leid.
Loam Lehm.
Loamlock Fader uninteressanter Mann. Sieh auch „Loamsiada“.
loamlockat Fade, langweilig.
Loamsiada Fader uninteressanter Mann. Siehe auch „Loamlock“.
loan, loana, oloan(a) Lehnen, anlehnen.
Loata, Loatan Leiter. „Bittsche bring ma d´Loatan“ – Bitte bringe mir die Leiter.
Loatawogn, Loatawagl Leiterwagen.
loatn Leiten, lenken.
Loatradl Lenkrad.
loawün Schwanken, schwankend.
Locka Lache. Eine Flüssigkeit welche sich auf einer Fläche, in einer flachen Vertiefung geblidet hat. Das kann zum einen eine „Patzlocka“ also eine Pfütze auf der Fahrbahn oder Weg aber u.a. auch eine Wasseransammlung auf Wiesen aufgrund der Schneeschmelze sein. Zwei Beispiele aus dem Ausseerland sind mir bekannt. Hittalocka in Strassen (Hütter) und Weiherlocka im Bereich Kainisch.
lob, lowa, loba Ungut, zuwider, nicht angenehm, schlimm. „Sei tuat´s lob und ees wiascht oüwaü lowa“ – Es ist nicht gut und es wird immer schlimmer.
Lockanposch Männliches Original aus dem Ausseerland.
Lodnwäri Bretterstapel oder Bretterhaufen.
Löffürem, Löffürehm (Wand)gestell zur Aufnahme der Löffel.
logan Lagern.
Logl Holzgefäß zum Wassertransport. Ähnlich dem Ausdruck „Lagl“.
Lorawü oder Lorawa Lorbeer.
Je nach Gegend mit ü oder a am Ende. „I moa, do faüt no a Lorawüblattl“ – Ich denke es fehlt noch ein Lorbeerblatt.
Lorivn Larve, Maske und uncharmanter Weise wird auch das Antlitz von  Personen welche dem gängigen Schönheitsideal nicht ganz entsprechen, hinter deren Rücken mit diesem Ausdruck bedacht.

Loser, Losa

Altaussee mit dem Loser im Hintergrund. Datum unbekannt.
Der Loser. Ein 1837 Meter hoher Berg im Ausseerland. Zu seinem Fuße liegt die Gemeinde Altaussee. Seine höchsten Erhebungen sehen vom Tal ausgesehen, aus wie zwei Ohren. Daher der Name „Loser“. Horchen bzw. hören wird im Ausseerland als „losen bzw. losn“ bezeichnet.
Lotän Laterne.
Loüji Ein etwas unbedarfter, um nicht zu sagen, etwas zurückgebliebener, einfältiger Mensch. Meist männlich. Das J dient dabei nur um den Übergang vom Ü zum I weicher zu gestalten. Die Ausseer erkennen dabei sofort ob jemand aus der Gegend stammt oder nicht. Auswärtige verrenken sich beim Versuch dieses Wort richtig zu sprechen höchstens das Kiefer.
Loweana Lawinenstein im „Totem Gebirge“.
Lowjat Lauwarm. Bereits ausgestorbener Begriff.
Luadavieh, Luadavich Bezeichnung für unartiges Verhalten. Egal ob Mensch oder Tier.
Lucka, luckat Loch, Lücke, löchrig. „Lukadi Sökün“ – Löchrige Socken.
Ludl Rinne. Daher kommt auch der Ausdruck „ludln“ für urinieren. In die Rinne pinkeln.
Lugnschüwü, Lugnschübü Lügner.
Lula, luln Nicht das Urinieren ist gemeint, sondern der Jodler bzw. jodeln.
Lupitscher, Lupitscha Einwohner von Lupitsch aber auch ein traumhafter Tee. Aber nicht mehr als drei Haferln trinken sonst „wojüigst auf´n bom umanona“.
Lupo Spitzname für Leo.
Lustecka Maggikraut, Liebstöckel
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